Der Badeunfall im Datteln Hamm Kanal
Dieser Badeunfall im Datteln-Hamm-Kanal zeigt, wie schnell sich im Wasser aus dem Nichts ein Drama anbahnen kann. Was sind die besonderen Gefahren beim Schwimmen und Baden in Kanälen? Was kann man tun, um das Risiko eines Badeunfalls im Kanal zu vermeiden? Worauf musst du achten? In diesem Artikel gehen wir einerseits auf die Umstände des tragischen Badeunfalls ein. Zum anderen erklären wir, wie du selbst vorbeugen kannst.
Der Badeunfall im Datteln Hamm Kanal: Was man weiß
Die Tragödie ereignete sich am 24. Juli 2022. Es war ein Sonntag mit eher mediterranen Temperaturen. Der junge Mann (22) kam den weiten Weg aus Ahlen, um seinen Arbeitskollegen zu besuchen, der am Kanal kampierte. Diese Bundeswasserstraße zweigt in Datteln vom Dortmund Ems Kanal ab. Von dort aus verläuft der Kanal parallel zur Lippe in Richtung Osten. Zunächst durch Waltrop, Lünen über Bergkamen nach Hamm. Der Datteln Hamm Kanal endet im Kanalhafen Schmehausen am Westfalen-Kraftwerk.
Die beiden Arbeitskollegen wollen sich im Wasser erfrischen und steigen gemeinsam in den Kanal. Genauer gesagt, in das 400 Meter lange Wendebecken. Das hat sich in den letzten Jahren zu einem Geheimtipp unter Sonnenhungrigen und Wasserratten entwickelt. Offenbar waren sich die beiden der Gefahren bewusst. Davon geht zumindest die Polizei aus. Zumal sie ein Seil spannten, um den Kanal wieder verlassen zu können.
Aus noch ungeklärten Gründen erleidet der junge Mann womöglich eine Panikattacke und klammert sich voller Verzweiflung an seinen Arbeitskollegen. Dieser hat Mühe, sich selbst am Seil festzuhalten. Nach kurzer Zeit verschwindet der junge Mann unter der Wasseroberfläche. Die sofort verständigten Rettungskräfte suchen das Wendebecken und den Kanal mit Spezialtauchern und einem Helikopter ab. Ebenso den Uferbereich. Aber der Schwimmer bleibt spurlos verschwunden. Es dauert eine gute Stunde, bis die Taucher den leblosen Körper in der Nähe des Uferbereichs entdecken. Die völlig geschockten und traumatisierten Kollegen müssen von Seelsorgern betreut werden.
Was macht das Schwimmen in Kanälen so gefährlich?
Im Jahr 2021 starben allein in Nordrhein-Westfalen (NRW) 24 Menschen durch Ertrinken – die meisten von ihnen Männer. Es ist nicht ungewöhnlich, dass junge Schwimmer und Badenixen in Kanälen eine willkommene Erfrischung suchen. In NRW planschen und paddeln an hochsommerlichen Wochenenden tausende Menschen im Rhein Herne Kanal oder im Datteln Hamm Kanal. Aber Kanäle sind in erster Linie Wasserstraßen. Das Schwimmen ist daher extrem gefährlich, vor allem im Fahrwasserbereich der Schiffe.
Obwohl das Schwimmen in Kanälen oft geduldet wird, warnen DLRG, Feuerwehren und die Wasserschutzpolizei immer wieder vor den damit verbundenen Gefahren. Denn neben dem Schiffsverkehr können etwa durch Schleusen auch gefährliche Strömungen auftreten. Ebenso führen an besonders heißen Tagen die großen Unterschiede zwischen den hohen Außentemperaturen und dem kühlen Nass oft zu Kreislauf-Problemen. Und zudem ist das Risiko etwa von Wadenkrämpfen oder epileptischen Anfällen deutlich erhöht.
Unsichtbare Gefahren unter Wasser
Darüber hinaus stellen vor allem Untiefen bei Sprüngen ins kühle Nasse eine besondere Gefahr dar – also flache, seichte Bereiche. Das Gleiche gilt für Gegenstände im Wasser. Um es einfach auszudrücken: Du weißt nie, was sich in Kanälen befindet, sodass du nicht nur Angst vor einer Strömung haben musst, sondern auch vor dem, was unter der Wasseroberfläche verborgen ist.
Außerdem können die Böden mancher Kanäle sehr rutschig sein, weil sie sich mit Algen und anderen Organismen bedeckt haben. Dies bedeutet, dass du leicht ausrutschen und dir eine Verletzung zuziehen kannst.
Zu guter Letzt ist noch zu beachten, dass Kanäle auch mit Chemikalien und anderen schädlichen Substanzen verschmutzt sein können. Da diese Giftstoffe beim Schwimmen geschluckt werden, ist es sehr wichtig, dass du das Wasser vor dem Schwimmen auf seine Sicherheitsstandards überprüfst. Andernfalls kann es zu ernsten Folgen kommen.
Fazit:
Schwimmen in Kanälen ist riskant. Um sicherzustellen, dass du nicht verletzt wirst, solltest du stets daran denken, dass die Gefahr immer irgendwo lauert – und es schadet nicht, vorsichtig zu sein. Überprüfe auch immer die Wasserqualität des Kanals, bevor du hineinspringst, und schwimme nur mit Freunden, da ihr euch dann gegenseitig schützen könnt. Denke auch rechtzeitig an einen geeigneten Unfallschutz. Denn erstklassige Konzepte leisten nicht nur bei Ertrinken, sondern bei vielen beitragsfreien Erweiterungen.
Jetzt weiterlesen
Diesen beitrag teilen:
Thomas Orthey (58, verheiratet, 3 Kinder) ist seit 1989 als Berater, Dozent und Autor in der Versicherungsbranche tätig. Nach einem schweren Autounfall in jungen Jahren spezialisierte er sich u.a. auf Arbeitskraftabsicherung. Diverse Tageszeitungen und Fachmagazine druckten seine 300+ ExpertenTipps 15 Jahre im Wirtschaftsressort. Die Presse beschreibt den Westerwälder als „einen Mann, der für seine klaren Worte bekannt ist“.