Kindersichere Poolabdeckung
Eine kindersichere Poolabdeckung ist kein Luxus, sondern eine ethische und moralische Pflicht. Denn Wasser fasziniert nicht nur Erwachsene, sondern vor allem kleine Kinder. Deshalb besteht immer die Gefahr, dass Kinder ins Wasser fallen und lebenslange Folgen erleiden. Das sage ich nicht nur als 3-facher Vater. Vielmehr haben wir so einen tragischen Unfall in unserer 1.000-Seelen-Gemeinde vor langer Zeit erlebt. In diesem Ratgeber erfährst du, was du über eine kindersichere Poolabdeckung wissen musst und wie du deine und andere Kinder vor tödlichen Unfällen rund um den Pool schützen kannst.
Warum ist eine Pool-Kindersicherung so wichtig?
Ob Wasserrutsche, aufblasbares Planschbecken oder echter Pool: Wasser im Garten ist eine feine Sache und bietet Erwachsenen und Kindern eine herrliche Gelegenheit, um sich in der heißen Jahreszeit zu vergnügen. Doch mangelhaft abgesicherte oder unbewachte Pools enden leider immer wieder in schlimmen Unfällen, bei denen es auch zu Todesfällen kommen kann. Dabei ist es besonders tragisch, dass vor allem Kinder besonders oft betroffen sind, auch weil eine kindersichere Poolabdeckung fehlte.
Wusstest du, dass kleine Kinder sogar in sehr flachem Wasser praktisch ohne Flüssigkeit ertrinken können. Man nennt das „trockenes Ertrinken„. Dabei gelangt das Wasser nicht einmal bis in die Lunge. Vielmehr löst das eingesogene Wasser eine Verkrampfung der Stimmbänder (Glottiskrampf) im Kehlkopf aus. Als Folge davon kann das Kind nicht mehr atmen.
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Beim sogenannten „zweiten Ertrinken“, auch sekundäres Ertrinken genannt, können die fatalen Folgen auch erst nach 24 Stunden eintreten. Hierbei dringt Wasser in die Lunge ein und beschädigt die Lungenbläschen. Schon das Herumtollen im Wasser oder das Springen in den Pool kann ausreichen, um dies zu bewirken. Aus diesem Grund musst du selbst kleine und flache Plansch- oder Spielbecken unbedingt immer beaufsichtigen.
Welche Möglichkeiten zur Pool Kindersicherung gibt es?
Um einen Pool kindersicher zu machen, gibt es wie bei den Kindersicherungen für Fenster mehrere Möglichkeiten. Die größtmögliche Sicherheit für Kinder erreichst du, in dem du eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen miteinander kombinierst. Beispielsweise schlägt ein Alarm an, sobald ein Kind den Sicherheitszaun überklettert und in den Pool steigt oder fällt. Mit einer zusätzlichen kindersicheren Poolabdeckung machst du es den Kleinen schon von Weitem klar, dass der Pool im Moment gesperrt ist. Auf diese Weise kannst du den Reiz mindern, dass sie über den Sicherheitszaun klettern wollen.
Sichere deinen Pool in jedem Fall mit einer kindersicheren Poolabdeckung, denn Kinder sind erstaunlich kreativ, wenn es darum geht, jede Form von Hindernissen zu überwinden. Deshalb solltest du auch einen gut gesicherten Pool dennoch immer beaufsichtigen.
Du kannst die Sicherheit am Pool mit folgenden Mitteln erhöhen:
- reißfeste Abdeckplane
- Kindersichere Poolabdeckung
- Sicherheitsnetz
- Absperrzaun
- Pool-Alarm
1. Poolsicherung mit Plane
Reißfeste Planen sind für viele Zwecke geeignet. Als kindersichere Poolabdeckung wird die Plane einfach über den Pool gezogen und mit Spannbändern, Haken und Ösen gesichert. Dabei kommt es vor allem auf die Stabilität der Plane an, damit Kinder nicht zu tief in den Pool sinken können, wenn sie absichtlich oder versehentlich darauf laufen. In der Praxis haben sich dafür Poolabdeckungen aus PVC oder Polycarbonat bewährt.
Es ist wichtig, dass du massive und stabile Möglichkeiten zur Befestigung der Plane hast. Das können Steinplatten oder Betonflächen sein. Hast du jedoch nur weichen Boden unter deinem Pool (z.B. Rasen oder Wiese), kannst du bei Bedarf spezielle Bodenanker verwenden, wie sie auch für Trampoline verwendet werden. An diesen kannst du die Plane verzurren.
2. Kindersichere Poolabdeckung
Bei großflächigen glatten Untergründen im Garten ist es unvermeidlich, dass sich darauf Regenwasser und Blätter sammeln. So auch bei Abdeckplanen. Aufgrund des zusätzlichen Gewichts biegen sich die Planen allerdings nach unten.
Es werden aber auch Planen angeboten, die durch eine doppellagige Bauweise aufgepumpt werden können auf diese Weise eine Aufwölbung erreichen. Durch diese Wölbung kann sich kein Niederschlag und kein Laub ansammeln. Gleichzeitig schützt du deinen Pool damit vor Dreck und Vogelmist. Ebenso reduzieren sich die Wärmeverluste und die Verdunstung des Wassers.
3. Abdecknetz
Im Handel werden auch Abdecknetze für Pools oder Teiche angeboten. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass diese eher dazu geeignet sind, den Pool vor Laub zu schützen. Oder zum Schutz deiner Fische vor Reihern.
Als kindersichere Poolabdeckung sind vor allem Netze weniger geeignet. Schon deswegen, weil Netze aufgrund ihrer Maschenstruktur unter Belastung schnell durchhängen und Kinder auf diese Weise mit dem Wasser in Kontakt kommen. Dadurch bleibt vor allem das Risiko des „trockenen Ertrinkens“ bestehen.
4. Absperrzaun
Auch mit einem Schutzzaun kannst du das Risiko eines Unfalls am Pool deutlich verringern. Solltest du einen Sicherheitszaun um deinen Pool installieren, ist es wichtig, dass er aus robusten Materialien wie etwa Holz, Metall oder massivem Kunststoff gefertigt ist. Am robustesten und auch sichersten ist ein dauerhaft befestigter Zaun, der deinen Pool vom Rest deines Gartens trennt. Stelle sicher, dass das Tor abschließbar ist. Ein Sicherheitszaun kann nicht nur deine Schützlinge vor einer Tragödie bewahren, sondern auch fremde Kinder. Herumtollende Haustiere, wie Hunde und Katzen, werden es dir ebenfalls danken.
Alternativ zu einer Festinstallation gibt es im Handel auch mobile Sicherheitszäune. Diese sind einem Stecksystem versehen. Achte darauf, dass dein Sicherheitszaun ob mobil oder fest installiert mindestens 1,10 Meter hoch ist. Außerdem darf nichts angebracht sein, was Kindern das Klettern erleichtert. Also keine hervorstehenden Querstangen oder zu große Maschen.
5. Pool-Alarm
Natürlich ist es am besten, wenn Kinder ohne Aufsicht erst gar nicht bis zum Wasser kommen. Wenn sich ein Sturz in den Pool jedoch nicht verhindern lassen, warnt dich ein Pool-Alarm mit einem sehr lauten akustischen Signal (95 dB), wenn dein Kind in den Pool fällt oder das Wasser unbeaufsichtigt für eine Schwimmlektion nutzt.
Ein Pool-Alarm reagiert auf kleine Bewegungen des Wassers, die beim Benutzen des Schwimmbeckens oder beim Hineinfallen ins Wasser auftreten, wie etwa Wellen. Du kannst den Pool-Alarm ganz einfach am Rand deines Schwimmbeckens platzieren. Der Alarm wird mittels Funk direkt ins Haus gesendet.
Was solltest du außer Pools noch sichern?
Bei fest installierten Pools besteht aufgrund ihrer Wassertiefe ein erhebliches Risiko zu ertrinken. Da sie in den Boden eingelassen sind, erhöht sich zudem das Risiko, ins Wasser zu fallen. Bei großen aufblasbaren Pools kannst du die Sicherheit erhöhen, in dem du etwa die Außenleiter wegnimmst, damit kleine Kinder den Pool nicht benutzen können.
Zusätzlich zu den fest installierten Pools solltest du auch die folgenden Wasserstellen gut sichern:
Wann haftest du für Wasserstellen im Garten?
Im Zusammenhang mit dem Thema „Kindersichere Poolabdeckung“ stellt sich auch die Frage, inwieweit du für einen Unfall haften könntest. Jede Wasserstelle birgt vor allem für Kinder erhebliche Gefahren. Deshalb musst du als Eigentümer dafür sorgen, dass dein Grundstück keine Gefahr für andere darstellt. Dazu gehört auch die Sicherung von Pool & Co. im Garten.
Vorsicht: Die Rechtsprechung ist streng!
Generell gilt laut deutschem Recht, dass der Eigentümer eines Grundstücks eine Sorgfaltspflicht für sein Eigentum hat. Das schließt selbstverständlich auch die Absicherung von Pools, Regentonnen oder Wasserfässern und Gartenteichen mit ein.
Installierst du als Mieter oder Pächter einen Swimmingpool, kann die Pflicht, für die Sicherheit zu sorgen, auf dich übergehen. Falls es zu einem Unfall am Pool kommt, muss oft die für die Verkehrssicherheit verantwortliche Person haften. Dies kann der Fall sein, wenn der Pool nicht richtig abgesichert ist. Außer einer starken psychischen Belastung kann daraus oft auch ein erhebliches finanzielles Risiko entstehen.
Vereinfacht ausgedrückt heißt das: Ist das Gelände, auf dem sich der Pool oder Teich befindet, leicht zu erreichen und es kommt zu einem Unfall, droht eine Haftung des Garten- bzw. Teichbesitzers. Denn ein Gartenteich stellt vor allem für Kinder eine erhebliche Gefahrenquelle dar (BGH, Urteil vom 20.9.1994, Az. VI ZR 162/93).06.08.2022. Für Pools dürfte die gleiche juristische Einschätzung bestehen.
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Thomas Orthey (58, verheiratet, 3 Kinder) ist seit 1989 als Berater, Dozent und Autor in der Versicherungsbranche tätig. Nach einem schweren Autounfall in jungen Jahren spezialisierte er sich u.a. auf Arbeitskraftabsicherung. Diverse Tageszeitungen und Fachmagazine druckten seine 300+ ExpertenTipps 15 Jahre im Wirtschaftsressort. Die Presse beschreibt den Westerwälder als „einen Mann, der für seine klaren Worte bekannt ist“.