Ist eine Unfallversicherung für Rentner sinnvoll ?

Ab 60 ist eine Unfallversicherung für Rentner sinnvoll
Eine Unfallversicherung ist auch im Rentenalter sinnvoll

Unfallversicherung für Rentner sinnvoll – Ratgeber

Senioren und Kinder bilden die Bevölkerungsgruppe mit dem höchsten Unfallrisiko. Nicht nur fatale Stürze mit Rollatoren und Gehhilfen zeigen, warum eine Unfallversicherung auch für Rentner noch sinnvoll und wichtig ist. Denn Studien belegen: Mit zunehmendem Alter steigt dein Unfallrisiko und damit der Bedarf einer Unfallversicherung für Rentner. Experten rechnen bei etwa 14 Millionen in Deutschland lebenden Senioren mit fünf bis sechs Millionen Stürzen pro Jahr.

Gerade im fortgeschrittenen Alter fragen sich daher viele Menschen, wie man Stürze vermeiden kann. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über die Unfallversicherung im fortgeschrittenen Alter.

Ist eine Unfallversicherung als Rentner noch sinnvoll ?

Sicherlich gibt es auch Gründe, die gegen eine Unfallversicherung für Senioren sprechen. Zum Beispiel der finanzielle Aufwand, denn auch eine Unfallversicherung für Rentner kostet Geld. Viele Menschen müssen jedoch gerade im Alter angesichts der sinkenden Renten und steigenden Preise noch mehr rechnen als sonst. Dennoch sollte man nicht an der falschen Stelle sparen.

Grundsätzlich kann man festhalten:

Bis auf die typischen Risiken, welche früher ausschließlich am Arbeitsplatz bestanden, gelten für Rentnerinnen und Rentner nahezu die gleichen Gefahren, wie während des aktiven Berufslebens. Denn die Risiken als Fußgänger, Radfahrer oder als PKW-Führer und Beifahrer im Straßenverkehr, bei sportlichen Aktivitäten, sowie bei Arbeiten im und ums Haus oder Wohnung können schnell zu Verletzungen mit Dauerfolgen führen.

Ebenso wenn du bei einer Wanderung oder einem Spaziergang ausrutschst oder zuhause stolperst. Aus diesen Gründen ist eine Unfallversicherung für Rentner grundsätzlich noch sinnvoll.

Erschwerend kommt hinzu, dass für alleinstehende Menschen schon ein kleiner Unfall der Auslöser für die Unterbringung in einem Pflegeheim sein kann. Hinzu kommt, dass bei älteren Menschen nach einem Unfall oft nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche in Mitleidenschaft gezogen wird, weil gerade Senioren oft eine lebenslange Angst vor Stürzen haben. In diesem Zusammenhang bieten einige Unfallversicherer bis zu 5.000 Euro für die psychische Verarbeitung eines Unfalls an, zum Beispiel bei schweren Depressionen. Schau dir in diesem Zusammenhang unseren Ratgeber zur Sturzprophylaxe an.

Ab 50plus wird am liebsten gewandert

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ging bereits 2009 von 370 Millionen Tageswanderungen aus. Damit stellt Wandern die Freizeitaktivität schlechthin dar. Vor allem für ältere Menschen. Denn laut einer Allensbach-Umfrage aus dem Jahr 2019 interessieren sich besonders Rentner und Senioren fürs Wandern.

  • 8,18 Mio. Wanderer sind 50 – 59 Jahre alt
  • 6,63 Mio. Wander sind 60 – 69 Jahre alt
  • 6,33 Mio. Wanderer sind 70 Jahre oder älter

Das wissen nicht nur erfahrene Mediziner: Wandern ist gut für deine Gesundheit – aber es birgt auch erhebliche Risiken. Das Klettern über Stock und Stein ist nicht ungefährlich. Auch der erfahrenste Wanderer kann sich bei einem Unfall schwere Verletzungen zuziehen.

  • Rund 7.800 Wanderer und Bergsteiger erleiden jedes Jahr Sportverletzungen.
  • 6.500 Wanderunfälle werden von Mountainbikern verursacht. Oft aufgrund einer rücksichtslosen Fahrweise.

Mit dem Alter steigt dein Verletzungsrisiko

Die typischen Unfallverletzungen beim Wandern resultieren in 77 Prozent der Fälle aus Stürzen durch stolpern und ausrutschen. Dreiviertel aller Unfälle passieren beim Abstieg. Dies liegt vor allem an folgenden Gründen, welche sich mit zunehmendem Alter häufen:

  • mangelnde körperliche Fitness und Kondition
  • eingeschränkte sportmotorische Fähigkeiten
  • unzureichende Konzentration
  • Überschätzung und Überforderung
  • Verirren und versteigen

Eine private Unfallversicherung macht vor diesem Hintergrund für ältere Menschen vor allem dann Sinn, wenn unter anderem die folgenden Punkte erfüllt werden:

  • Weltweiter 24h-Vollzeitschutz
  • Mitversicherung von Erfrierungen sowie Sonnenbrand oder -stich
  • Einschluss von Infektionen infolge Hautverletzungen durch Tiere, z.B. Insektenstiche, Zeckenbisse wie z.B. Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) und Borreliose
  • Todesfall-Leistung auch bei Verschollenheit
  • Knochenbruchklausel, d.h. Leistungen bei Frakturen von Schädel, Wirbelsäule, Becken, Oberarm, Unterarm, Oberschenkel, Unterschenkel
  • Keine altersbedingte Beendigung
  • Erhöhte Kraftanstrengungen und Eigenbewegungen sind mitversichert
  • Kosten für Such-, Bergungs- und Rettungseinsätze, sowie der Transport ins Krankenhaus und Mehrkosten sind möglichst hoch beitragsfrei mitversichert

E-Bikes und Pedelecs erhöhen das Risiko für Rentner*innen

Lass mich dir eine kurze wahre Geschichte erzählen. Mein Vater wurde 1939 geboren. Vor vier Jahren hat er sich ein E-Bike gekauft. Dieses Jahr feierte er seinen 83. Geburtstag. Und der Tacho seines E-Bikes zeigt heute satte 36.251 km an. Eine tolle Leistung, oder? So gesehen, ist er ein erfahrener und sicherer Radler.

Zu einem Kurzurlaub in Holland nahm er sein geliebtes Fahrrad mit. Als er an einer weitläufigen und asphaltierten Ufer-Promenade zügig zwischen zwei Felsblöcken hindurch radelte, passierte es. Von einem Fels zum anderen war ein ca. 10 Meter langes braunes Seil gespannt. Doch dieses konnte man selbst mit Adleraugen nicht erkennen. Der Strick stoppte ihn abrupt in voller Fahrt. Er schleuderte über den Lenker knallte hart auf den Asphalt. Es ist ein Segen, dass er sich bis auf ein paar Schürfwunden und blaue Flecken nicht schlimmer verletzte.

Immer mehr Menschen im fortgeschrittenen Alter finden Gefallen an E-Bikes und Pedelecs, denn die elektrische Unterstützung verschafft neue Mobilität. Dabei zeigt die Unfallforschung in Bezug auf die Fahrleistung für folgende Gruppen ein erhöhtes Unfallrisiko:

  • jüngere Fahrerinnen (18 bis 34 Jahre)
  • ältere Fahrerinnen (über 75 Jahre)

Erwachsene Fahrer*innen zwischen 35 und 74 Jahren sind bezogen auf die gefahrenen Kilometer nicht in erhöhtem Maße gefährdet. Auch nicht im Vergleich zu den gleichaltrigen Nutzern eines klassischen Fahrrads.

Rentner sind heutzutage rüstiger und reiselustiger

Dieser Unfall zeigt: Rentner sind heute viel aktiver. Dabei ist mir bewusst, dass nicht jeder Mensch im fortgeschrittenen Alter ohne Einschränkungen fit ist. Kurz gesagt kann man aber festhalten:

  • Rentner verreisen mehr
  • sie fahren weite Strecken mit dem Auto
  • gehen ihren Hobbys nach
  • und treiben allerhand Sport

Udo Jürgens landete 1977 mit seinem Hit „Mit 66 Jahren fängt das Leben an“ einen Volltreffer. Er beschrieb in seinem Song, warum eine Unfallversicherung auch für Rentner sinnvoll ist. Denn der „Ruhestand“ ist auch nicht mehr das, was er mal war. Die gestiegene Aktivität führt dazu, dass Senioren insgesamt häufiger und schwerere Unfälle erleiden.

Deshalb sind die meisten Rentner mit einer Unfallversicherung sehr gut beraten. Oft stehen jedoch Krankheiten und Gebrechen im Weg. Außerdem haben viele Unfallversicherungen eine Altersgrenze, ab der niemand mehr aufgenommen wird oder kein beziehungsweise nur noch ein stark eingeschränkter Unfallschutz besteht.

Dennoch gibt es 3 sichere Wege zur besten Senioren-Unfallversicherung:

Zahlen, Daten und Fakten zum Unfallrisiko für Rentner

Die Unfall-Statistiken belegen: Gerade im Ruhestand wird eine Unfallversicherung für Rentner immer sinnvoller. Denn alle Menschen wollen selbstbestimmt und mobil alt werden. Jedoch führt ein Unfall gerade bei Senioren oft lebenslang in die totale Abhängigkeit. Und das will niemand.

  • Vor allem über Senioren über 75 Jahre verursachen häufiger Unfälle.
  • Immer mehr Senioren verletzen sich bei Unfällen mit dem Fahrrad.
  • Ab 75 Jahren ist das Risiko, einen Unfall zu verursachen um 80 Prozent höher als beim Durchschnittsfahrer.
  • Ab 80 Jahren ist das Unfallrisiko 3 Mal so hoch.
  • Jedes 6. Opfer bei Unfällen mit dem Fahrrad ist über 65 Jahre alt.
  • Senioren ziehen sich nach einem Unfall häufig Knochenbrüche (Oberschenkelhalsbruch) und schwere Verletzungen am Kopf zu.

Je älter ein Mensch wird, desto häufiger stürzt er

Laut Statistik stürzt etwa 1/3 der über 65-jährigen mindestens einmal jährlich. Etwa jeder 5. Sturz zieht eine medizinische Betreuung nach sich. Vier von fünf Personen, die im Haushalt tödlich verunglückten sind älter als 65 Jahre (Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden). Aufgrund der Häufigkeit wird das Thema „Sturz im Alter“ in der Geriatrie als spezielles medizinisches Problem behandelt.

Bereits kleine Stürze haben große Auswirkungen

Nicht selten führen Sturzunfälle zu schweren Kopfverletzungen mit bleibenden Schäden. Ebenso häufig sind Oberschenkelhals-Frakturen zu verzeichnen. Die betroffenen Senioren werden auf Dauer benachteiligt und in ihrer Selbstständigkeit massiv eingeschränkt. Beispielsweise weil die Bewältigung des Alltags nach einem Unfall noch schwieriger wird.

Hinzu kommt das Problem, dass die Widerstandskraft und Regenerationsfähigkeit des Körpers ebenfalls nachlässt und schon kleinste Stürze zu enormen Problemen mit langfristigen Folgen führen. Um in solchen Fällen nicht allein auf weiter Flur zu stehen und zumindest eine finanzielle Unterstützung genießen zu können, ist eine Unfallversicherung für Rentner sehr sinnvoll.

Viele Sturzfolgen ließen sich durch geeignete Schutzmaßnahmen verringern. Beispielsweise können Hüftprotektoren (Crash-Pads) insbesondere ältere Menschen wirksam schützen können. Doch wer will sein Leben nur noch mit Schutzausrüstung verbringen? Eine unverzichtbare Vorsorge ist eine Unfallversicherung, die auch für unfallbedingte Sturzfolgen wie z.B. Oberschenkelhals-Frakturen leistet. Doch viele Unfallversicherer bieten älteren Menschen keinen oder nur sehr stark eingeschränkten Versicherungsschutz.

In diesen Fällen zahlt eine Unfallversicherung für Rentner

Stürze waren im Jahr 2017 mit rund 85 Prozent die Unfallgefahr Nummer eins. Davon endeten 9.373 tödlich. Besonders häufig sind Senioren betroffen, denn 7.990 Unfallopfer waren mindestens 75 Jahre alt. Doch ein Nachlassen der körperlichen Fitness beginnt bereits viel früher. Denn deine Muskelkraft, die Beweglichkeit und das Balance-Gefühls kann bauen sich bereits ab Mitte 50 ab. Dies wird jedoch oft von den Betroffenen oft nicht wahrgenommen beziehungsweise hinsichtlich des Unfallrisikos unterschätzt. Ich weiß, wovon ich spreche, da ich mit 57 Jahren dazu gehöre.

Vor allem das überdurchschnittlich hohe Sturz-Risiko, macht eine Unfallversicherung sinnvoll – auch noch für Rentner. Denn Stürze im Alter gelten in der Altersmedizin als besonderes hohes Risiko. Der Grund liegt auf der Hand:

Der Treppen-QuickCheck deckt Sturzrisiken auf

Nahezu jeder 3. Mensch im Alter von 65 Jahren fällt mindestens ein Mal jährlich. Die Forscher sprechen diesbezüglich vom „Alterssyndrom„. Fast jeder 5. Sturz muss medizinisch behandelt werden. Stürze ziehen nicht selten langwierige Behandlungen, eingeschränkte Mobilität, Unsicherheit und womöglich einen lebenslangen Pflegebedarf nach sich.

Mit einfachen Mitteln lassen sich viele Stürze vermeiden. Dabei hilft dir der Treppen-QuickCheck und die 32-seitige kostenlose Broschüre „Sturzunfälle sind vermeidbar„.

Welche Leistungen sind in einer Unfallversicherung sinnvoll für Rentner

Während die Unfallversicherung für jüngere Menschen in erster Linie einen möglichen Einkommensverlust und zusätzliche Kosten aufgrund eines Unfalls abdecken soll, ist die Situation für Rentner*innen anders. Sie brauchen oft keinen Einkommensersatz mehr, sondern haben andere Bedürfnisse.

Die Invaliditätssumme kann daher in der Regel niedriger gewählt werden. Unfall-Renten sind häufig ein sehr hoher Kostenfaktor und nur bedingt zu empfehlen. Du solltest sie höchstens so hoch wählen, dass der Lebensunterhalt und eventuell notwendige Arznei- oder auch Heil- und Hilfsmittel bezahlt und der Bedarf an langfristigen Haushaltshilfen oder Pflegepersonal finanziert werden kann.

Sinnvolle Leistungen für Senioren nach einem Unfall:

  • Hilfe im Haushalt
  • Service-Leistungen wie Waschen, Bügeln und Kochen
  • Putzen der Wohnung
  • Hilfe bei Besuchen (Arzt, Bank, Behörden)
  • Begleitung zu Behandlungen und Anwendungen
  • Kosten für die Einrichtung eines Notrufs sowie je nach Tarif die Übernahme der monatlichen Gebühr

TIPP: Achte neben attraktiven altersgerechten Zusatzleistungen unbedingt darauf, dass dein Unfallschutz nicht mit dem 65. Lebensjahr automatisch endet. Viele Verträge beinhalten solche Klauseln und sehen mit Erreichen der „Altersgrenze“ rigoros die Beendigung des Vertrages vor. Das kommt einem Rauswurf gleich.

Eine Unfallversicherung für Rentner ist dann sinnvoll, wenn sie dir dem Bedarf angepasste und bezahlbare Leistungen womöglich bis zum 100. Lebensjahr und auch darüber hinaus anbietet. Spezielle Hochleistungstarife ohne jegliche Altersbegrenzung bietet z.B. die InterRisk Unfallversicherung.

Ausführliche Informationen für wen eine Unfallversicherung außerdem sinnvoll ist, findest du auf dieser Seite.

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