Holzspalter mieten – Die 4 größten Risiken vermeiden
Holzspalter mieten und deine Finger behalten!
Wenn du einen Holzspalter mieten oder kaufen willst, solltest du unbedingt die folgenden Risiken kennen. Denn mein Nachbar erlitt vor etlichen Jahren einen tragischen Unfall: Beim Absenken des messerscharfen Spaltkeils trennte er sich den linken Daumen fast vollständig ab. Danach habe ich die Risiken beim Einsatz von Holzspaltern ganz genau unter die Lupe genommen.
Auf dieser Seite erfährst du alles, was du über schwere Unfälle mit Holzspaltern wissen musst. Und außerdem wie du die 4 häufigsten Unfall-Szenarien mit diesen Geräten vermeiden kannst. Informiere dich hier, bevor du einen Holzspalter mieten oder kaufen willst.
Wie die Energiewende das Unfallrisiko mit Holzspaltern erhöht
In circa 1,1 Mio. deutschen Haushalten wird mit Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzeln der Wohnraum geheizt. Daneben gibt es noch etwa 11,2 Millionen Kaminöfen und Kachelöfen zur Ergänzung der Heizung in einzelnen Räumen. Damit ist Holz der wichtigste nachwachsende Rohstoff in Bezug auf die Erzeugung von Wärme. Insbesondere auch, weil viele Menschen ihr Holz selbst verarbeiten können.
Was Westerwälder über Spalter wissen …
Ich bin gebürtiger Westerwälder und lebe dort seit mehr als 50 Jahren. Hier bei uns im schönen Westerwald, wo der Wind so kalt über die Höhen pfeift, hat die Holzwirtschaft eine uralte Tradition. Schließlich gab das „Holz“ unserer Region ihren Namen. Viele Orte im Westerwald mit der Endsilbe „rode“ oder „scheid“ weisen auf einstige Siedlungen für die Holzernte zur Erzverhüttung hin. Doch das Leben im Westerwald war früher karg und die Menschen bettelarm. Holzwirtschaft für den Eigenbedarf lag also nahe. Deshalb ist es auch heute noch für viele Haushalte in unserer Region üblich, ihr eigenes Brennholz zu schlagen oder zu verarbeiten. Gerade in diesem Punkt sparen Holzspalter jede Menge Zeit und Kraft.
Und da den meisten Menschen das Geld für Heizung, Essen und Strom immer schneller durch die Finger rinnt, ist guter Rat teuer. Zumal der Krieg in der Ukraine die Krise massiv verschärft. Deshalb greifen immer mehr Menschen zu Kettensäge, Axt und Spalter. Die steigenden Unfallzahlen vor allem mit gemieteten Holzspaltern sind der traurige Beweis. Deshalb habe ich dir in diesem Leitfaden wichtige Tipps zusammengestellt, wie du Unfälle mit Holzspaltern vermeiden kannst.
Verletzungsrisiko Nr. 1: Amputationen
Studien zu den Ursachen von Unfällen beim Holzspalten zeigen, dass neben der Person, welche die Arbeit ausführt, oft auch deren Angehörige wie Partner und Kinder in Unfälle verwickelt sind. Neben dem Kopfbereich und dem Oberkörper sind die oberen und unteren Gliedmaßen betroffen.
Während man kleinere Verletzungen sogar kleben kann, enden viele Unfälle mit einem Holzspalter tragisch. Und zwar rund 68 Prozent mit der Amputation von einem oder mehreren Fingern, weshalb vor allem eine möglichst gute Gliedertaxe in der Unfallversicherung Sinn macht.
In der Praxis arbeiten oft mehrere Personen an einem Holzspalter. Zum Beispiel beim Be- und Entladen der Maschine. Dabei zeigt sich, dass die größte Verletzungsgefahr von fehlenden oder zu klein dimensionierten Schutzelementen ausgeht.
Besonders deutlich wird dies im Gefahrenbereich an den beiden Andruckstellen zwischen:
- Holz und Spaltkeil
- Anpressplatte und Holz
Die häufigsten Verletzungsfolgen beim Holzspalten:
Was die Ursachen von Unfällen mit Holzspaltern angeht, kann man zwei verschiedene Auslöser unterscheiden:
Menschliche und maschinelle Ursachen stehen dabei im Vordergrund. So passiert es oft, dass sich eine Hand im Spaltbereich befindet. Das kann entweder durch Ablenkung oder Unachtsamkeit passieren, oder weil du mit der Hand abrutschst. Ebenso fehlt vielen Anwendern die Routine. Außerdem kommt es zu Quetschungen, wenn du versehentlich zwischen dem Holzspalter und dem Holzstück eingeklemmt wirst. Ebenso verletzen sich viele Bediener, weil sie mit ihrem Handschuh hängen bleiben. Gleichermaßen, wenn das zu spaltende Holz plötzlich wieder zusammenklappt oder ein Holzstück wegrutscht.
Viele Unfälle mit Holzspaltern ereignen sich auch aufgrund von objektbezogenen Ursachen. Das kann zum Beispiel knorriges, verwundenes oder verkeiltes Holz sein. Auch Brüche im Holz sowie zu lange oder zu kurze Holzteile verursachen Unfälle. Das Gleiche gilt für Steine.
So kommt es zu Verletzungen:
Kegelspalter oder Keilspalt-Mechanik: Was ist sicherer?
Damit Holz sauber und wirkungsvoll brennt, muss es richtig trocken sein. Außerdem muss es in Stücken aufbereitet werden, die sich zum Verfeuern eignen. Beim Aufbereiten von Brennholz kommen verschiedene Werkzeuge zum Einsatz, um die Holzstücke zu spalten.
Diese Hilfsmittel spalten Holz:
- Spaltaxt (Ochsenkopf)
- Sicherheitskeil und Spalthammer
- Handspalter mit Fallgewicht (Splitter)
- Sicherheits-Holzspalter (Kindling Cracker)
- Kegelspalter für Akkuschrauber oder Bohrmaschine
- Holzspalter mit einem hydraulisch angetriebenen Spaltkeil (liegend bzw. stehend)
Holzspalter mieten – stehend oder liegend, kurz oder lang?
Wenn du einen Holzspalter mieten (oder kaufen) willst, stellt sich zunächst die Frage, ob du ein liegendes oder stehendes Modell bevorzugen solltest. Außerdem musst du dich zwischen Kurzholz- oder Langholzspalter (Spalthub über 550 mm) entscheiden. Darüber hinaus werden sowohl vollautomatische Spalter mit kontinuierlicher Beschickung als auch halbautomatische und manuell bedienbare Spalter auf dem Markt angeboten. Jede Variante hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Selbst die Motorentechnik birgt unterschiedliche Risiken.
Du kannst Holzspalter mit folgenden Antrieben mieten:
- Elektroantrieb (230 Volt Netzspannung; 400 Volt Starkstrom)
- Verbrennungsmotor (Benzin)
- Zapf-/Gelenkwellenantrieb für Traktor (Horizontaler Holzspalter)
- Hydraulische Anbindung an Traktor
Weitere Kriterien für Miete oder Kauf eines Holzspalters:
- Spaltkraft (in Tonnen)
- Spaltgutlänge (in Zentimetern)
- Willst du Hartholz oder Weichholz spalten?
Typische Gefahren beim Umgang mit Vertikal-Spaltern
Stehende Holzspalter haben einen Tisch und einen absenkbaren Spaltzylinder, je nach Typ und Ausführung. Manche Modelle verfügen über eine optionale hydraulische Stammhebevorrichtung (Holzilfter). Auf Wunsch und gegen Mehrpreis auch über einen Ladearm. Zum Spalten wird ein senkrecht stehendes Holz mit einem von oben nach unten fahrenden Metallkeil unter hohem Druck durchtrennt. Danach purzeln die Holzstücke bei den meisten Geräten in die seitlichen Auffang-Arme. Aus diesen musst du sie dann manuell entnehmen.
Besonders bei stehenden Spaltern besteht die Gefahr, dass sie umfallen. Zum Beispiel, wenn sich der Spaltturm verklemmt oder wenn du ein feststeckendes Stück Holz entfernen willst. Das kann auch passieren, wenn ein Spalter an die Hydraulik eines Traktors gekoppelt wird.
Halte dich in jedem Fall an die Warnhinweise bezüglich der Höchstlänge der Stämme für den jeweiligen Spaltbereich. Denn speziell bei vertikalen Holzspaltern ist das Risiko höher, dass die Stämme nicht vollständig gespalten werden. Daher ist auch die Einklemmgefahr in nicht ganz geteilte Stämme bei vertikalen Holzspaltern viel größer.
Vorteile und Nachteile von Horizontal-Spaltern
Die 6 größten Unfallrisken bei stehenden Holzspaltern
- 1. Verklemmen zwischen Spaltgerät und Holzstück beim Spalten
- 2. Verkanten von Holzstücken beim Spaltvorgang.
- 3. Umstürzen des Spalters beim Entladen, Umstellen oder bei Blockaden
- 4. Ver- oder Abrutschen beim Auseinanderdrücken von Stämmen
- 5. Anstoßen gegen den Spaltkeil beim Aufstellen des Holzes
- 6. Unfälle beim Absenken des Spaltzylinders für den Transport
Wenn du auch bei widrigen Wetterumständen, wie Regen oder Schnee, Holz spaltest, kann ein Bodenrost, der auf der Bodenplatte des Ständers montiert ist, verhindern, dass die Holzstücke wegrutschen.
Viele Unfälle ereignen sich beim Senken des Spaltzylinders, wenn dieser in die Transportposition gebracht wird. Mit zusätzlichen Haltegriffen außerhalb der Gefahrenzone kann dieses Risiko verringert werden. Sie lassen sich auch nachrüsten.
Typische Gefahren beim Umgang mit Horizontal-Spaltern
Ebenso kann Holz auch liegend auf einem Holzspalter mit einem fixierten Spaltkeil verarbeitet werden. Die meisten Geräte dieser Bauart sind auf einem Rahmen (manchmal mit einem Tischgestell) installiert. Bei Liegend-Spaltern gibt es keinen absenkbaren Spaltzylinder. Denn das Spalten erfolgt in der Regel durch eine Schubstange mit einer montierten Platte. Diese drückt das auf einem Rahmen ruhende Holzstück langsam und mit hohem Druck gegen den fest montierten Spalt- oder Schneidkeil – oder gegen ein Spaltkreuz.
Vorteile und Nachteile von Liegend-Spaltern
Unfallrisiken bei liegenden Holzspaltern
Beim Spalten von Holz kommt es regelmäßig zu abgeplatzten oder splitternden Holzstücken. Der Holzspalter „spuckt“ diese in die Richtung des Benutzers. Dieses Risiko besteht vor allem wenn das Holz knorrig, verdreht oder verkantet, zu spröde oder zu kurz ist. Ebenfalls als Folge von Leichtsinn.
Bei liegenden Holzspaltern sinkt das Risiko, dass du von einem abspringenden Holzstück getroffen wirst. Das liegt vor allem daran, dass die Elemente zur Bedienung nicht im Gefahrenbereich, sondern hinter dem Spaltvorgang angebracht sind.
Achte auf seitlich angebrachte Bügel, die das gespaltene Holz zur Seite hin auffangen können. Ein Holzspalter mit Schutzkäfig und Durchspaltfunktion bietet dir die größtmögliche Sicherheit gegen abspringende Holzstücke. Zu Verletzungen kann es ebenfalls kommen, wenn ungünstig geformte Holzstücke nachgelegt werden und der Bediener mit dem scharfen Spaltkeil in Berührung kommt.
Ich selbst besitze zwar einen kleinen MAN-Traktor „Typ 2F1“ (Baujahr 1959) mit Zapfwelle. Dennoch verwende ich lieber einen liegenden Holzspalter mit Elektro-Antrieb. Das schont erstens deinen Rücken, es ist sicherer und außerdem geht die Arbeit (zumindest für mich persönlich) schneller von der Hand.
Mechanische Alternativen zur Holzspalter-Miete
Nicht immer muss es ein motorisierter Holzspalter sein. Für viele Zwecke im privaten Umfeld sind auch handbetriebene Holzspalter, Splitter und Cracker ausreichend. Diese sind um ein Vielfaches billiger, nehmen kaum Platz in Anspruch und halten „ewig“. Im Folgenden stelle ich dir die gängigsten Systeme kurz vor.
Kegel-Holzspalter für Akkuschrauber und Bohrmaschine
Bohrkegelspalter sind ein robustes Werkzeug für Leute mit dickem Bizeps und einem ebenso bärenstarken Bohrer. Denn wenn der Bohrer seine Spaltkraft im Holz entfaltet, musst du ordentlich zupacken, damit dir der Bohrer nicht aus der Hand gleitet.
Dank des Kohlenstoffstahls sind die Spaltkegel in der Regel härter und schnittfester als Edelstahl. Die Spaltkegel sind in erster Linie für die sichere und effiziente Produktion von Kleinbrennholz (Anmachholz) geeignet. Achte auf spezielle Bohrkegel mit einer hohen Abtragsleistung. Damit verhinderst du, dass sich die Bohrwelle im Holz verklemmt. Der vielleicht sicherste Holzspalter ist ein Kindling Cracker.
Sicherheits-Holzspalter (Kindling Cracker)
Der Kindling Cracker ist möglicherweise der sicherste Holzspalter der Welt. Weil der Gelegenheitshacker zum Spalten von Holz nur noch einen stumpfen Gegenstand braucht. Also irgendetwas, womit du das zu spaltende Holzstück ohne großen Kraftaufwand auf den Keil des Crackers schlagen kannst. Dazu reicht schon ein anderes Stück Holz.
Besser ist jedoch ein vernünftiger Hammer oder Fäustel mit einem Gewicht von mindestens 1,5 kg. Dadurch kannst du auf den gefährlichen Einsatz einer scharfen Axt zum Holzspalten verzichten. Für zierliche Menschen mit geringem Körpergewicht (z.B. Frauen) ist der Cracker ebenfalls ideal, denn ihnen fehlt oft die nötige Masse zum Holzhacken mit der Axt. Außerdem kannst du den Cracker sehr leicht an einen anderen Ort tragen. Und die Konstruktion aus hochfestem Gusseisen sorgt dafür, dass du lange Freude an diesem extrem stabilen Spalter hast.
Handspalter mit Fallgewicht (Splitter)
Ein Handspalter funktioniert rein mechanisch – mit einem Fallgewicht. Das bedeutet zum einen, dass er nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist und du ihn fast überall einsetzen kannst. Damit ist ein so genannter „Splitter“ stets schnell und spontan zur Hand.
Außerdem erzeugt er trotz seiner einfachen, aber robusten Bauweise eine sehr gute Splittwirkung. Im Hinblick auf den Durchmesser des Holzes, das du damit spalten kannst, gibt es keine bauliche Beschränkung. Bei Hartholz kommt ein Handspalter jedoch an seine Grenzen. Verglichen mit einer Spaltaxt oder einem mechanisch angetriebenen Holzspalter beansprucht der Handspalter Rücken und Schultern spürbar weniger. Und dank der zielgenauen Führung von Fallgewicht und Spaltkeil sinkt dein Unfallrisiko deutlich.
12 Tipps zur Vermeidung von Unfällen mit Holzspaltern
Der Umgang mit Holz birgt viele Risiken. Seien es Fäll- und Rücke-Arbeiten im Wald oder anschließende Aufarbeitung mit Motorsägen, Äxten und Holzspaltern. Wenn du dir einen Holzspalter mieten und kaufen willst, beachte die folgende 8 Tipps, um dein Unfallrisiko so gering wie möglich zu halten:
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