Die 7 größten Fehler wenn Sie eine Unfallversicherung vergleichen

Beim Vergleich von privaten Unfallversicherungen kann man viel falsch machen. In tausenden geprüften Policen stellten wir immer wieder die gleichen Fehler fest:

Fehler Nr. 1: Eingeschränkte Gültigkeit

Die gesetzliche Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft; BG) ist grundsätzlich eine gute Sache. Das größte Problem an dieser staatlichen Absicherung sind jedoch zeitliche und räumliche Einschränkungen wie zum Beispiel der Schutz:

  • nur während der Arbeit
  • nur auf dem direkten Hin- und Heimweg
  • nicht bei privaten Tätigkeiten wie z.B. in der Pause
  • erst ab einem Invaliditätsgrad von 20 Prozent

Die Abgrenzung der Berufsgenossenschaft zwischen „PRIVAT und BERUF“ führt regelmäßig zu Ärger. Nicht selten vor Gericht. Vermeiden Sie diesen Fehler in Ihrer privaten Unfallversicherung. Achten Sie darauf, dass Ihre Police Schutz bietet:

  • weltweit
  • 24 Stunden rund um die Uhr
  • bei privaten und beruflichen Unfällen 

Andere Regelungen führen bei einem Unfall regelmäßig zu Abgrenzungsschwierigkeiten und unnötigen Diskussionen. Unfallversicherungen, welche Ihren Versicherungsschutz unnötig begrenzen, sind absolut nicht empfehlenswert. Lassen Sie die Finger von Policen, die Ihnen Unfallschutz nur während der Arbeit, nur in Ihrer Freizeit oder womöglich nur beim Autofahren oder nur beim Reiten bieten.

Fehler Nr. 2: Die Invaliditätsleistung greift viel zu spät

Die gesetzliche Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft) leistet erst ab einer Invalidität von 20 Prozent. Manche private Unfallversicherer machen dies genauso. Das bedeutet: Unter diesem Schwellenwert gibt es nichts. Erst wenn der Invaliditätsgrad die Mindestgrenze übersteigt, erhalten Sie eine anteilige Zahlung. Versicherer sprechen von „Integralfranchisen“. Damit werden Kleinschäden heraus gefiltert. Diese Regelung ist für Sie nachteilig, denn die meisten Unfallverletzungen ziehen Invaliditätsgrade im kleineren Prozentbereich nach sich.

EXPERTEN-TIPP:

Achten Sie darauf, dass Ihre Unfallversicherung bereits ab dem geringst messbaren Grad einer Invalidität leistet – also am besten ab 1 Prozent.

Fehler Nr. 3:   Die Invaliditätssumme ist viel zu niedrig

Seit der Erfindung der Unfallversicherung gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte diese Vorsorge nur eine Hauptaufgabe. Das ist bis heute so geblieben. Eine private Unfallversicherung soll Ihre Existenz sichern. Vor allem dann, wenn Sie nach einem Unfall auf Dauer gesundheitlich beeinträchtigt werden. Und dadurch finanzielle Einbußen erleiden. Allerdings kann dieses Ziel nur dann erreicht werden, wenn Sie eine ausreichend hohe Versicherungssumme vereinbart haben. Die Invaliditätsgrundsumme sollte deshalb mindestens 200.000 Euro (besser mehr) betragen.

EXPERTEN-TIPP:

Vorsicht! Hüten Sie sich vor allzu verlockenden Billig-Angeboten. Diese „Blender“ bemessen die Versicherungssumme meist so gering, dass Sie nach einem Unfall nie und immer davon leben könnten.

Fehler Nr. 4: Falsche Progressionen blenden

Eine Progression ist sinnvoll. Vor allem, damit Sie bei schwersten Verletzungen eine möglichst hohe Leistung erhalten. Progressionen führen abhängig vom Invaliditätsgrad zu einem Ansteigen der Versicherungssumme. Manche Progressionen steigen steiler – manche verlaufen flacher.

Einige Progressionen führen jedoch erst bei sehr hohen Invaliditätsgraden zum erwünschten Effekt. In der Werbung werden oft nur die hohen Spitzenleistungen plakativ herausgestellt. Bedenkt man jedoch, dass die meisten Unfallverletzungen eher zu geringeren Invaliditätsgraden führen, haben Sie von dieser „Spitzenleistung“ meist nichts. Mit einer möglichst hohe Grundsumme wären Sie besser beraten. In der Praxis haben sich Progressionen zwischen 200 und 500 Prozent bewährt. Hier können Sie den Verlauf verschiedener Progressionen prüfen.

Progressionen in der Unfallversicherung vergleichen

Fehler Nr. 5: Die Unfall-Todesfallsumme wird unterschätzt

Die Unfall-Todesfallsumme erklärt sich von selbst: Diese Leistung erhalten Sie wenn ein versicherter Unfall zum Tod führt. Wenn Sie Hinterbliebenen absichern wollen, empfehlen sich jedoch andere Bausteine wie z.B. eine Risikolebensversicherung. Was viele allerdings nicht wissen: Die Todesfallsumme in der privaten Unfallversicherung hat noch eine Zusatzfunktion: Sie dient als mögliche Vorauszahlung auf eine zu erwartende Invaliditätsleistung, solange der Invaliditätsgrad noch nicht endgültig feststeht.

EXPERTEN-TIPP:

Die Feststellung des Invaliditätsgrads kann gerade bei schweren Verletzungen etliche Monate oder sogar länger als ein Jahr dauern. Die Todesfallsumme („Vorauszahlung“) in Ihrer Unfallversicherung sollte daher mindestens 10.000 Euro betragen.

Fehler Nr. 6:  Die Qualität der Unfalltarife ist mangelhaft

Dies ist womöglich der größte Fehler. Denn für Unfallversicherungen gilt: Qualität vor Quantität. Keinesfalls sollten die dem Unfalltarif zugrunde liegenden Bedingungen schlechter sein als die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) empfohlenen Musterbedingungen. Doch selbst dieser Mindestanspruch wäre viel zu wenig. Achten Sie auf bestmögliche Bedingungen mit für Sie vorteilhaften Erweiterungen wie:

Mit dem praktischen TARIFCHECK können Sie die Leistungen bequem per Schieberegler vergleichen.

Beiträge und Leistungen in der Unfallversicherung per Schieberegler vergleichen

Fehler Nr. 7:  Der Beitrag ist viel zu teuer und nicht marktgerecht

Hätten Sie das gedacht? Die Beiträge in der privaten Unfallversicherung können bis zu 400 Prozent auseinander liegen. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie soviel Leistung erhalten wie möglich und dafür nur so wenig zahlen wie nötig. Wir finden für Sie die Tarife, welche genau die Anforderungen erfüllen, welche für Sie relevant sind. Das Ergebnis wird Ihnen in Form eines Balkendiagramms mit einer Punktebewertung (X von Y Punkte erfüllt) angezeigt. Damit Sie nicht für überflüssige und unsinnige Extras zahlen.

Unfallversicherungsvergleich Ergebnis als Balkendiagramm

Wie sind so extreme Preisunterschiede möglich?

Die meisten Menschen vergleichen Unfallversicherungen entweder gar nicht oder nur oberflächlich. Als Vergleichsmaßstab dienen einige wenige Hardfacts wie zum Beispiel:

  • Wer ist versichert?
  • Wie hoch sind die Versicherungssummen?
  • Was kostet der Unfallschutz?

Dieser Schuss kann gewaltig nach hinten losgehen, denn das wirklich Wichtige steht wie so oft im Kleingedruckten. Ganz weit hinten in den Versicherungsbedingungen. Aber die liest in der Regel kein Mensch. Licht ins Dunkel bringt nur eine objektive Analyse mit speziellen Vergleichsprogrammen. Damit erhalten Sie einen detaillierten Überblick zu den Leistungen der Tarife. Inklusive der beitragsfreien Erweiterungen. Damit kann auch der Laie die Spreu vom Weizen trennen.

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