Lasertag – Risiken und Nebenwirkungen

Lasertag – So gefährlich ist der Funsport im Laserdrom wirklich

Lasertag - Die Risiken und Nebenwirkungen

Ob Lasertag ein Gesundheitsrisiko darstellt, darüber gehen die Meinungen auseinander. Der Funsport, der eigentlich für die amerikanischen Militärkräfte konzipiert wurde, ist vor allem unter Erziehern und Jugenschutzbeauftragten stark in der Kritik. Nachdem in Deutschland bereits in der ersten Hälfte der 1990er Jahre die ersten Laserdromes öffneten, wuchs auf der einen Seite die Euphorie und andererseits die Skepsis.

So urteilte beispielsweise das Verwaltungsgericht Würzburg, dass Jugendliche unter 16 Jahren im Zuständigkeitsbereich des VG Würzburg nicht mehr Lasertag spielen dürfen. In diesem Artikel erfährst du mehr über den Reiz des Spiels und die Risiken, sowie über die Nebenwirkungen und Unfallgefahren von Lasertag.

Lasertag – Was macht man da ?

Lasertag ist ein beliebter Funsport, der im weitesten Sinne mit Paintball vergleichbar ist. Allerdings ist der spielerische Ansatz beim Lasertag viel ausgeprägter. Auch das Publikum ist viel jünger. Lasertag ist ein körperliches Spiel, bei dem sich die Teilnehmer viel bewegen müssen und so ihre Kondition trainieren. Immerhin verbraucht man im Durchschnitt pro halbe Stunde etwa 240 Kalorien.

So funktioniert Lasertag

Mehrere Teilnehmer spielen einzeln oder in Teams gegeneinander. Das Spiel kann in einer abgedunkelten Laser-Arena (Indoor) oder draußen auf einem speziellen Parcours (Outdoor) erfolgen.

So bietet zum Beispiel das Lasertag Stößen Deutschlands einzigen Lasertag-Bauernhof. Auf sechs Spielfeldern mit insgesamt mehr als 5.000 Quadratmetern Fläche können sich die Spieler im Lasertag Stößen auf mehreren Ebenen in der Scheune, auf dem Heuboden oder in einem Wald unter freiem Himmel zwischen Bäumen und Unterholz mit Licht „duellieren“.

Das Ziel des Spiels ist es, den oder die gegnerischen Spieler mit einem unsichtbaren „Laserstrahl“ zu treffen. Aus technischer Sicht ist der Name „Lasertag“ allerdings etwas falsch. Das liegt daran, dass es sich beim „Laserstrahl“, der den Treffer auslöst, nur um einen Infrarotstrahl handelt. Wenn zur besseren Ausrichtung ein sichtbarer Laserstrahl verwendet wird, entspricht dieser einem gewöhnlichen Laserpointer.

So wird gezielt

Zum Zielen verwenden die Spieler ein Handstück, das je nach Ausführung mehr oder weniger an eine Pistole erinnert. Andere Namen dafür sind:

  • Tagger
  • Phaser
  • Laserwaffe / Laserpistole
  • Infrarot-Signalgeber

Jeder Teilnehmer oder jede Teilnehmerin trägt verschiedene Sensoren am Körper, damit eventuelle Treffer des anderen Spielers oder der anderen Spielerin erkannt werden können. Die Sensoren sind in der Regl in eine Weste eingenäht. Wenn es während des Spiels zu einem Treffer kommt, wird dieser von den Sensoren erkannt. Außerdem lösen die Sensoren ein optisches oder akustisches Treffersignal aus.

Am Ende des Spiels werden dann die registrierten Treffer statistisch ausgewertet. Somit kann die Leistung einzelner Spieler oder Mannschaften verglichen und der Sieger ermittelt werden.

Handelt es sich um ein Kriegs- oder Ballerspiel?

Lasertag ist definitiv ein Ballerspiel, denn es wird nun mal geballert – sprich: geschossen. Aber ob es deshalb schon ein Kriegsspiel ist, entscheidet die Art und Weise, wie Lasertag durchgeführt wird. Wer würde eine Schneeballschlacht als Kriegsspiel bezeichnen?

Jedes Jahr haben wir im Westerwald eine „Kirmes“. Auf diesem Fest gibt es immer noch Schießstände wie auf vielen anderen Volksfesten auch. Dabei können auch schon sehr junge Leute mit einer echten Waffe auf Ziele schießen. Doch daran scheint sich niemand zu stören.

Bei der Diskussion um Lasertag kann man insofern eine gewisse Form der Heuchelei beobachten, denn Kinder spielen schon seit Jahrhunderten „Ballerspiele“. Sowohl in ihrer Freizeit und im weitesten Sinne auch in der Schule, etwa beim „Völkerball“. Denn auch dieses Spiel wurde anfangs als militärische Sportübung erdacht. Wie beim Lasertag versucht die eine Mannschaft, die Spieler der anderen Mannschaft (hier mit einem Ball) zu treffen. Der Getroffene scheidet daraufhin für den Rest des Spiels aus. Angesichts der irreführenden und nicht mehr zeitgemäßen Benennung wird es heute oft als „Abtreffball“ oder „Zweifelderball“ bezeichnet.

Schieß- und Verfolgungsspiele haben eine sehr lange Tradition

  • Cowboy und Indianer
  • Räuber und Gendarm
  • Ritterspiele wie Fechten oder Lanzenstechen
  • Abwerfen und Abschlagen
  • Wasserschlacht
  • Schneeballschlacht

Ebenso spielen vor allem Jungs seit Jahrhunderten mit „Waffen“:

  • Pfeil und Bogen
  • Erbsen- und Wasserpistolen
  • Blasrohre mit Knetkügelchen
  • Armbrüste mit Saugnapf-Pfeilen

So kann Lasertag, wenn es vernünftig durchgeführt wird, eine in die Gegenwart übertragene Spielidee sein, die in ihren Ursprüngen so alt ist wie die Menschheit selbst. Die Verantwortung liegt in den Händen der Betreiber, Betreuer und Begleitpersonen. Oberste Priorität ist es, den Inhalt des Lasertag-Spiels so zu gestalten, dass er tatsächlich für unseren Nachwuchs geeignet ist.

Ist Lasertag gefährlich?

Anders als zum Beispiel beim Paintball, bei dem sich die Spieler mit Paintballs aus Luftgewehren gegenseitig beschießen, wird beim Lasertag nur Licht verwendet. Dadurch entfällt das Risiko von blauen Flecken oder Hämatomen (Blutergüssen), die manchmal nicht zu unterschätzen sind.

Wo liegen die Risiken für Kinder?

Können verantwortungsbewusste Eltern ihre Kinder überhaupt Laser Tag spielen lassen? Diese Frage stellt sich wohl jede Mutter und jeder Vater, wenn ihre Tochter oder ihr Sohn zum ersten Mal in der Arena spielen will. Generell ist Lasertag für Kinder nicht besonders gefährlich. Das Spiel kann sogar eine positive Wirkung haben. Vor allem in Bezug auf Spiel und Pädagogik. Mehrere Studien haben die prinzipielle Eignung von Lasertag für Kinder und Jugendliche bestätigt. Zwei Kriterien sind jedoch wichtig: Das Spielsystem und der Spielmodus.

Die Bedeutung des Spielsystems

Beim Lasertag zielen und „schießen“ die Teilnehmer aufeinander. Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Konflikte in Europa (z.B. Ukraine-Krieg) stehen immer mehr Menschen jedem „Spiel mit Waffen“ zunehmend kritischer gegenüber.

Viele Eltern fragen sich:

  • Handelt es sich um ein Kriegsspiel?
  • Und welchen Einfluss hat es auf die psychische und soziale Entwicklung meines Kindes?
  • Steigert das Spiel zudem die Aggressivität?
  • Kann Lasertag darüber hinaus bei gefährdeten Spielerinnen und Spielern schwere Angstzustände auslösen?

Diese Fragen sind durchaus berechtigt und daher schon seit Jahren ein Anliegen des Jugendschutzes. Die alles entscheidende Antwort und damit auch das K.O.-Kriterium im Hinblick auf die Sicherheit von Kindern lautet: Realitätsnähe!

ProduktCheck: VATOS-Laser-Set

Durch das farbenfrohe Design steht das spielerische Element eindeutig im Vordergrund. Die Produktbeschreibung vermittelt jedoch ein anderes Bild.

Denn ein unterhaltsames Kampf- und Shooter-Spiel mit realistischen Schussgeräuschen und 4 Waffenmodi wie Pistole, Gewehr, Maschinengewehr und Raketenwerfer ist nah dran an echten kriegerischen Geschehen.

VATOS Lasertag-Set für 4 Personen

Bewertung:

Dabei gilt folgende Faustformel:

  • je „realistischer“ und waffenähnlicher das Spielsystem gestaltet ist, desto weniger ist es für Kinder zu empfehlen.
  • Je „unrealistischer“ die Gestaltung und Konstruktion des Systems ist, um so eher eignet es sich in der Regel auch für Kinder.

Die Bedeutung der Spielvarianten

Was die Eignung für Kinder angeht, sind die Spielvarianten genauso wichtig wie das Spielsystem selbst. Gerade in diesem Punkt bietet Lasertag eine große Bandbreite an Möglichkeiten, da es ein elektronisches Spiel ist. Das bedeutet, dass der Inhalt des Spiels sehr variantenreich und somit auch für Kinder geeignet gestaltet werden kann. In diesem Sinne bietet Lasertag auch die Möglichkeit, klassische Spielideen in einer modernen Form aufzugreifen, wie zum Beispiel:

  • Schatzsuche
  • Fangen
  • Verstecken

Ist Lasertag gefährlich für die Augen?

Die Abteilung Strahlenschutz des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in der Schweiz hat die gesundheitlichen Auswirkungen von Lasertag auf die Augen eingehend untersucht. Hier liest du die Ergebnisse in Kurzform.

Warum sind Laser gefährlich?

Lasertag funktioniert, wie der Name schon sagt, mit Laserstrahlen. Diese werden stark gebündelt und sind daher grundsätzlich in der Lage, auch über relativ große Entfernungen einen Augenschaden zu bewirken. Hierdurch kann es zu erheblichen und bleibenden Schäden kommen, wodurch die Sehleistung zeitweise oder bleibend leidet. Laser der Klasse 1 gelten jedoch als gesundheitlich unbedenklich. Das Gleiche gilt für sichtbare Laser (Klasse 2), vorausgesetzt, die Einstrahlung dauert nicht länger als 0,25 Sekunden. Diese Zeitspanne deckt sich mit dem natürlichen Augenlidschluss-Reflex.

Unterschied zwischen normaler Lichtquelle und Laserstrahl

Die Strahlung einer normalen Lichtquelle wie zum Beispiel einer Glühbirne bildet sich auf der Netzhaut „relativ“ groß ab. Dies liegt daran, dass es sich um eine divergente (abweichende) Strahlung handelt.

Lasertag - Abbildung einer normalen Lichtquelle auf der Netzhaut

Im Gegensatz dazu erzeugt die Strahlung eines Lasers einen kollimierten Lichtstrahl. Das bedeutet, dass die Strahlen in einer parallelen Richtung gebündelt werden. Dadurch trifft der Laserstrahl auf der Netzhaut in einem Punkt mit einem Durchmesser von etwa 10-20 Mikrometer (μm) auf. Wobei ein μm etwa 0,001 mm entspricht. Das ist 50 Mal dünner als ein Menschenhaar. Auf diese Weise fokussiert, entsteht aus dem Laserstrahl ein gefährlicher Brennpunkt, der das Auge schädigen kann.

Lasertag - Abbildung eines Laserstrahls auf der Netzhaut

Problematisch: Sollte der Augenlidschluss-Reflex jedoch nicht funktionieren oder unterdrückt werden, lässt sich eine Verletzung der Netzhaut vor allem aufgrund der kollimierten Strahlung auch bei einem Laser der Klasse 2 nicht sicher ausschließen. Und in einer Studie zeigte sich, dass der Lidschlussreflex nur bei 15,5 % bis 18,26 % der freiwilligen Probanden verlässlich funktionierte. Aus diesem Grund sollte ein Laserstrahl niemals willentlich auf die Augen anderer Menschen gerichtet werden.

Die Besonderheit von Infrarot-Strahlung

Auch infrarote Strahlung kann zum Beispiel die Linse des Auges schädigen. Das Gefährdungspotential der unsichtbaren Infrarotstrahlung ergibt sich vor allem daraus, dass die im nahen Infrarotbereich liegende Strahlung in gleicher Form wie die sichtbare Strahlung auf die Augennetzhaut gebündelt wird. Allerdings verschließt bei der sichtbaren Strahlung der schützende Lidschlussreflex das Auge aufgrund der Blendung. Aufgrund des fehlenden Blendeffekts fehlt jedoch die Warnfunktion vor fokussierter Infrarotstrahlung.

Das Gefährdungspotenzial für das Auge hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Wellen- und Pulslänge des Lasers
  • Leistung
  • Dauer der Einwirkung
  • Anzahl der Pulse
  • Entfernung zum Laser

Keine Gefährdung der Augen

Die Wissenschaftler, welche die Studien für das Bundesamt für Gesundheit (BAG) durchgeführt haben, stellten fest, dass die in dem untersuchten System verwendete Laserstrahlung innerhalb der Grenzwerte lag. Daraus schlossen die Wissenschaftler, dass nach dem derzeitigen Stand der Forschung bei sachgemäßer Anwendung durch Lasertag keine Gefahr für das Auge besteht. Denn bei den Ziellasern handelt es sich um Pulslaser mit entsprechend kurzen Pulsdauern von weniger als 0,25 Sekunden.

Auch wenn es prinzipiell nicht notwendig ist, kann das Tragen einer Schutzbrille dennoch nicht schaden. Die Entwarnung soll entsprechend den Erkenntnissen auch für die Nutzer von Sehhilfen gelten, denn weder Kontaktlinsen noch Brillen verstärken den Strahl eines Ziellasers.

  • Tipp:
    Zwar gilt Lasertag nicht grundsätzlich als gefährlich für die Augen. Dennoch solltest du niemals direkt in einen Laserstrahl blicken und ebenso wenig den Laserstrahl bewusst in die Augen deiner Mitspieler/innen lenken.

Ist Lasertag gefährlich für Schwangere?

Das Risiko für Schwangere ergibt sich weniger aus der speziellen Idee des Lasertag-Spiels als aus der sportlichen Aktivität selbst. Das liegt daran, dass intensive körperliche Aktivität im Allgemeinen ein erhöhtes Risiko während der Schwangerschaft darstellt. Vor allem, wenn der Sport zum Beispiel harte Stöße, schnelle Stopps und Beschleunigungen oder abrupte Richtungswechsel beinhaltet. Das ist natürlich auch beim Lasertag der Fall. Außerdem kann das Verstecken hinter Hindernissen oder das Laufen durch das Labyrinth immer zu einem Zusammenstoß mit anderen Spielern führen.

Das Spielen im Laserdrome oder auf den Outdoor-Parcours erfolgt somit immer auf dein eigenes Risiko. Wir raten schwangeren Frauen definitiv davon ab, Lasertag zu spielen. Diese Empfehlung gilt jedoch für alle Sportarten, bei denen es zu starkem Körperkontakt kommt und ein erhöhtes Risiko von Stürzen, Stößen und Verletzungen besteht. Also auch für die meisten Mannschaftssportarten und Kampfkünste.

Für schwangere Frauen eignen sich besser sportliche Aktivitäten, wie etwa Schwimmen oder Aqua-Fitness. Ebenso alle schonenden Bewegungen wie zum Beispiel Pilates oder gymnastische Übungen. Das Gleiche gilt für die Gelenke entlastenden Sport im Freien, darunter Walking oder Fahrradfahren.

Ab wann Lasertag spielen ?

Gerade in diesem Punkt gehen die Meinungen weit auseinander, denn Lasertag kann auch eine Gefahr für die Psyche von Kindern darstellen. In dieser Hinsicht wird der Betrieb von Laser-Arenen in Deutschland an manchen Orten stark eingeschränkt oder sogar verboten. Doch trotz der Tatsache, dass Kinder und Jugendliche von den Gerichten geschützt werden müssen, gibt es dennoch bislang keine generelle Zugangsbeschränkung für bestimmte Altersklassen.

Folgende Voraussetzungen sind üblich:

  • ohne Einschränkungen
  • bestimmte Mindestgröße (z.B. ab 1,30 m)
  • ab 9, 12 oder 14 Jahren
  • nur in Begleitung eines Erwachsenen
  • mit einem Erziehungsberechtigtem oder dessen Vertreter
  • nur mit unterschriebener Einverständniserklärung
  • mit bevollmächtigter Aufsichtsperson

Da es keine allgemeine verbindliche Regulierung gibt, kannst du das Mindestalter nur herausfinden, indem du den jeweiligen Lasertag-Veranstalter fragst.

Lasertag – so vermeidest du Unfälle

Lasertag ist ein cooler Spielspaß für groß und klein. Vom Kindergeburtstag, einem amüsanten Abend mit Freunden oder einem coolen Junggesellenabschied, über bis hin zu Firmenevents (z.B. Incentives).

Lasertag ist ein kontaktloses Spiel, doch wie groß ist das Risiko, dass du dich trotzdem dabei verletzt? Vor allem, da Lasertag ausgesprochen bewegungs- und adrenalinlastig ist, besteht die Gefahr, dass man im “Eifer des Gefechts” Hindernisse oder Mitspieler übersieht. Um Zusammenstöße zu vermeiden, sollte man daher nicht rennen, rückwärtslaufen, sich hinlegen oder hinknien. Ein erhöhtes Unfallrisiko besteht insbesondere beim Indoor-Lasertag in der Zeit, bis sich die Augen an die dunklen Lichtverhältnisse haben. Deshalb ist gerade in den ersten Minuten größtmögliche Vorsicht geboten. Ebenso haben Personen, die unter dem Einfluss von
Alkohol oder Drogen stehen, beim Lasertag nichts zu suchen.

Zusammenfassend kann man feststellen: Wenn Lasertag mit der nötigen Vorsicht und von verantwortungsbewussten Veranstaltern durchgeführt wird, besteht wahrscheinlich kein erhöhtes Unfallrisiko. Grundsätzlich ist eine Unfallversicherung für Kinder, die rund um die Uhr dann auch bei der Ausübung von Hobbys schützt, sehr zu empfehlen. Denn ein Unfall mit fatalen Folgen kann immer irgendwann und irgendwo passieren.

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